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Der Leiter des Heimatarchivs, Hermann-Josef Holthausen, beim Einsetzender der Fotoserie zum Thema "Alte Rekener Kneipen" in den Historischen Schaukasten an der Ecke Hauptstraße/Schmiedgasse im Ortsteil Groß Reken.

 

Seit einigen Tagen ist im "Historischen Schaukasten" an der Ecke Hauptstraße/Schmiedegasse im Oberdorf wieder eine neue Wandzeitung zu sehen.
Der Rückblick in die Rekener Vergangenheit zeigt dieses Mal eine Fotoaustrecke über die „alte und nicht mehr vorhandene Gaststätten- und Kneipenlandschaft in Reken“.
Der Leiter des Rekener Heimatarchivs, Hermann-Josef Holthausen, hatte sich in den letzten Wochen und Monaten in enger Abstimmung mit dem Ehrenvorsitzenden des Heimatverein Reken, Bernd Hensel, auf der Suche nach alten Fotos aus dem Fundus der Archivunterlagen über aufgegebene Gäststätten, Lokale und Kneipen in Reken gemacht. Zu einer Dokumentation zusammengestellt zeigen die Bilder eine „Kultur“, die Reken in den 50er und 60er Jahren in Zeiten des damals zunehmenden Fremdenverkehrs besonders bekannt machten.
„Seinerzeit“, so äußerte sich Hensel, „war Reken, namentlich der Ortsteil Groß Reken, im Hinblick auf das Gastronomieangebot insbesondere für das nahe Ruhrgebiet ein Wallfahrtsort.“.Vor allem die Ausflugslokale „Birkenhain“, „Haus Wilkes“ (singender Wirt), „Hartmanns Höhe“, „Fauler August“ oder „Waldschänke“ gehörten zu den häufig nachgefragten Zielen für einen gastronomischen Aufenthalt.

Gaststätte Osthoff
Die alte Gaststätte Osthoff, bis zum Abbruch vor einigen Jahren geführt unter dem damals aus dem Französischen gewählten Ausdruck „An´t Porrer“ („Am Schlagbaum“), dokumentierte seinerzeit die Stelle, wo in Reken von Fuhrfahrzeugen und Personenkutschen Wegezoll erhoben wurde.

Aber auch die übrige Kneipenlandschaft gehörte für die heimische Bevölkerung zu den beliebten Treffpunkten von Vereinen, von Kegelclubs und für Familienfeiern aller Art. Heute sind die Gaststätten, Lokale und Kneipen wie „Sicking-Kösmanns“ (Brandhotel = Treffpunkt der Feuerwehr), „Weißes Haus“ (Hartmann, später Huvers), „Tante Anna“ (Gaststätte Lensing), „Osthoff“ (An´t Porrer = Am Schlagbaum) , „Röhling“ (später „Käthe“), „Vogelwiesche“, „Besseling“ in Klein Reken („Zur Lärche“), „Lindfeld“ (Bahnhof Reken) oder die Maria Veener Gaststätte „Schemmer“ („Zum Platten Jupp“) nur noch Geschichte. "Reken entwickelt sich bei der jetzigen Kneipenkultur langsam aber sicher zu einer Diaspora“, lässt der Ehrenvorsitzende im weiteren Gespräch mit einem verschmitzen Lächeln verlauten.

Gaststätte Osthoff
Die alte Gaststätte Lensing/Schaumburg in der Harrierstraße Groß Rekens, welche die heimische Bevölkerung nur unter dem Namen „Tante Anna“ (Inhaberin: Anna Lensing) kannte.

Spaziergänger, die am historischen Schaukasten vorbei gehen, können die alten Gaststättenfotos (Außenansichten und Gestaltung der Inneräume) intensiv betrachten und so mancher Zeitzeuge mag dabei seine Erinnerungen an fröhliche Gaststätten- oder Kneipenbesuche Revue passieren lassen. Für heimatbewusste Rekener lohnt sich also ein Gang ins der Groß Rekener Oberdorf auf jeden Fall!

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