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Geheimnisse des Gräberfelds am Hülstener Radberg

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Grabfunde aus dem Gräberfeld am Radberg in Hülsten waren am Montag, 4.4.22, Gegenstand des ersten Proaloawend "vor Ort". Für den äußerst interessanten Vortrag zeichnete Herr Dr. Patrick Jung, Archäologe am Ruhr Museum in Essen, verantwortlich. Etwa75 Besucher/innen lauschten an dem Abend seinen Ausführungen.

Proaloawend "vor Ort" findet regen Zuspruch

Nach mehr als sechs Monaten Corona-Zwangspause veranstaltete der Heimatverein Reken am Montag, 4. April, um 19.30 Uhr wieder einen Proaloawend. Dieses Mal mit einer Premiere: Denn als Veranstaltungsort wählten die Verantwortlichen um den hauptversntwortlichen Planer Gerd Niewerth nicht wie gewohnt das Haus Uphave, sondern das Vereinsheim in Hülsten.

Eng mit dem Veranstaltungsort verbunden war auch das Thema des Proaloawend „vor Ort“. Dr. Patrick Jung, Archäologe des Ruhr Museums in Essen, berichtet über das „Vorzeitliche Gräberfeld am Radberg“ in Hülsten und sorgte damit für manch erstaunten Blick. Besonders als er die Namen der auf einer historischen Aufnahme abgebildeten illustren Personengruppe vorlas, die seinerzeit den Ausgrabungen am Radberg einen Besuch abstatteten: u.a. der Herzog von Croÿ und Franz von Papen mit ihren Gemahlinnen. 

Zwischen 1926 bis 1936 hatte sich MItarbeiter des damaligen Museums der Stadt Essen an die Sicherung der archäologischen Funde gemacht, penibel kartografiert und sicher in Ruhrgebiet überführt, wo sie noch heute in der Ausstellung des Ruhr Museums zu sehen sind. Wie Herr Dr. Jung weiter berichtete, war gerade in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg das Interesse an der Erforschung der Lebensweise unserer mutmaßlichen Ahnen hierzulande enorm groß. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei den sterblichen Überresten in den Urnen, die vor über 3.000 Jahren dort eingsetzt worden waren, tatsächlich um direkte Vorfahren der heute in Reken lebenden Menschen handelt, sei verschwindet gering oder sogar vollends auszuschließen. Denn, so führte Dr. Jung weiter aus, sei es seit die aus dem Geschichtsunterricht beknnte "Völkerwanderung" seit jeher ein herausragendes Merkmal der auf der Erde lebenden Menschen gewesen. Die Menschen seien eigentlich stets gewandert. 

Etwa 150 Gräber hat man in den zehn Jahren der Ausgrabung im Bereich dieses einen Gräberfeldes erfasst, die die Menschen dort im 2. Jahrtausend und der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. angelegt hatten. Die Überreste der Bestatteten, der so genannte Leichenbrand, ist in Teilen ebenso erhalten geblieben wie zahlreiche Grabbeigaben wie etwa Steinäxte, Trinkgefäße oder Schüsseln. Interessierte lud er herzlich ein, sich die Funde vor Ort im Museum auf der Zeche Zollverein in Essen anzusehen.

Nicht wenige Zuhörer fragten, warum kein einziges Ausgrabungsfundstück in Reken verblieben sei? Der Archäologe führte vor allem die fehlenden Möglichkeiten zur dauerhaften Lagerung und Sicherung der empfindlichen Objekte an. Im Übrigen seien diese Funde von überregionaler Bedeutung, die die Wissenschaftler bis heute beschäftigten. Noch immer seien vor allem die Leichenteile Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Für Begeisterung sorgte daher sein Angebot, Teile der damaligen Funde als Leihgabe in Reken auszustellen, wenn eine adäquate und sichere Präsentation gewährleistet würde.

Zum Ende seines Vortrages stellte sich Dr. Jung den Fragen aus dem Publikum und beantwortete bereitwillig zahlreiche Fragen. Interssierten empfahl er darüber hinaus als weiterführende Lektüre die beim LWL erschienene Dokumentation "Westfalen in der Bronzezeit", die als pdf heruntergeladen werden kann. Neben weiteren Ausgrabungsstätten findet man dort auf Seite 23 auch einen Bericht zum Gräberfeld in Hülsten.

In der jüngsten Ausgabe des Rekener Infoheftes "Kiek äs" fasst der langjährige Leiter des Heimatarchivs Josef Sondermann das historische Ereignis zusammen. Interessierte können den Beitrag auf den Seiten 32 und 33 (34-35/64) in der aktuellen Ausgabe des "Kiek äs" nachlesen.

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