Mit dem "bunten Nachmittag" begannen am Samstag, den 27. August 2022, die Feierlichkeiten auf dem Rathauspaltz zum 75-jährigen Vereinsjubiläum. Rund 320 Vereinsmitglieder/innen ließen sich bei herrlichem Sommerwetter Kaffee und Kuchen schmecken und lauschten den Darbietungen auf der Bühne. 

Zwei Tage lang Stimmung pur auf dem Rathausplatz

Am letzten Wochenende im August feierte der Heimatverein Reken sein 75-jähriges Bestehen – und das ganze Dorf durfte mitfeiern. Im Schatten des grünen Baumdachs vor dem Rekener Rathaus hatte der Festausschuss ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. Und auch Petrus hatte an dem Festwochenende ein Einsehen und die Temperaturen auf ein erträgliches Maß heruntergefahren.  

Schon am Freitagnachmittag und am Samstagmorgen hatte das Team von M&M Veranstaltungstechnik und DJ-Service eine beeindruckende Musik-, Licht- und Tonanlage für die anstehenden Veranstaltungen installiert. Die Bühne der Gemeinde Reken, welche durch fleißige Mitarbeiter des Bauhofs bereits am Mittwoch und Donnerstag vor dem Eingang des Rathauses aufgebaut worden war, hatte Christa Niehues wunderschön mit bunten Spätsommerblumen und Accessoires dekoriert.  

Der schriftlichen Einladung des Vorstands zur Auftaktveranstaltung am Samstag um 14.30 Uhr waren über 300 Mitglieder/innen gefolgt. Beim geselligen Nachmittag wurde Kaffee und Kuchen gereicht. In einem bunten Showprogramm - ähnlich wie beim Heimatfest -  gaben zahlreiche Akteure aus den Reihen des Vereins Lieder, Sketche und Vertellekes auf der Bühne zum besten.

Zunächst waren Andreas Korte und Guido Lütkebohmert als Gästebitter stilecht auf ihren bunt geschmückten Fahrrädern um den Platz gefahren. Nachdem sie ihren Spruch, beginnend mit den Worten "Godden Dag in't Quartier, et bünt för U de Gästebitter hier!", aufgesagt hatten, enthüllten sie gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Carsten Hösl eine Bildtafel zum 75-jährigen Vereinsjubiläum. Die Tafel hatte unser Vereinsmitglied Malermeister Werner Köhne entworfen.

Der Frauenchor besang im "Klumpenlied" das historische Rekener Schuhwerk. Sie selbst hatten sich mit blauen Schürzen, Halstüchern und Klumpen an den Füßen für ihren Auftritt passend gekleidet. Musikalisch begleitet wurden sie von dem Akkordeonspieler Otto Sievers aus Ramsdorf.

Der Auftritt der Plattdeutsch-AG stand beim Jubiläumsfest unter einem ganz besonderen Stern. Es war nämlich der letzte gemeinsame Auftritt der Kinder aus der Michaelschule mit den scheidenden Plattdeutsch-Lehrerinnen Mechthild Benson und Irmgard Hensel. Sie hatten die AG einst gegründet und den Schülerinnen und Schüler über 10 Jahre hinweg erfolgreich die plattdeutsche Sprache beigebracht sowie die Auftritte auf den Heimatfesten mit ihnnen vorbereitet. Auch einige ehemalige Schulkinder hatten es sich nicht nehmen lassen, um die beiden noch einmal auf der Bühne beim gemeinsamen Lied zu unterstützen. Den Unterricht der Plattdeutsch-AG wird nun ab dem nächsten Schuljahr Maria Korte übernehmen.

Aline Heine und Claas Wübbeling boten hernach einen kurzen Sketch "In't Café" in plattdeutscher Sprache dar. Im Anschluss strapazierten die Gebrüder Korte mit dem von Ihnen selbst geschrieben Sketch "De Schole in'n Brook" die Lachmuskeln der Zuschauer. Dabei nahmen sie wieder lokale Themen und Personen des öffentlichen Lebens aufs Korn. 

Den Abschluss bildete der Sketch "Rendezvous met Hindernisse" der Theatergruppe mit Mirija Hensel, Carsten Hösl, Britta Huvers, Andreas Korte, Guido Lütkebohmert und Claas Wübbeling. Hierin wurde "Berni" vor dem sehnlichst erwarteten Damenbesuch nach und nach von Überrachungsgästen "heimgesucht".

Die Zuschauerinnen und Zuschauer honorierten die Leistungen der einzelnen Protagonisten immer wieder mit kräftigem Applaus.  

Nach dem etwa dreistündigen Nachmittagsprogramm ging es am Abend ab 19.30 Uhr mit einer großen Jubiläumsparty weiter, bei der DJ Marco mit seinem Team für Stimmung sorgte. Hierzu waren alle Rekenerinnen und Rekener eingeladen. Der Eintritt war frei und so zog es auch weit nach Sonnenuntergang noch einige Feierlustige zum Rathaus. Bis weit nach Mitternacht wurde getanzt oder man stand gemütlich quatschend an den beiden Bierpavillons zusammen.  

Das Programm am Sonntag – ebenfalls für alle Rekenerinnen und Rekener sowie interessierte Gäste zugänglich – begann um 10 Uhr mit einer Plattdeutschen Messe. Die besondere Atmosphäre unter freiem Himmel fand bei den Anwesenden großen Anklang. Pfarrer Johannes Bengfort aus Vreden hatte gemeinsam mit Thomas Hatwig, Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Heinrich, und Hartmut Wiggers von der Evangelischen Kirchengemeinde Gescher-Reken einen ökumenischen Gottedienst abgehalten. Pfarrer Bengfort überraschte dabei mit seinem enwandfreien Plattdeutsch und seiner lockeren, bodenständigen Art.

Daran schließt sich der offizielle Festakt an, der übergeht in enen gemütlichen Frühschoppen. Die musikalische Begleitung übernimmt die Rekener Blaskapelle. Ferner werden Mitmach-Aktionen für Jung und Alt geboten. Es gibt eine Hüpfburg, die Melk-Kuh und einen Trecker-Korso.

Im Rahmen des anschließenden offiziellen Festakts traten die Vorsitzende des Westfälischen Heimatbundes, Frau Silke Eilers, die stellvertretende Kreisheitpflegerin Christel Höink sowie Bürgermeister Manuel Deitert ans Rednerpult. Sie alle gratulierten zu 75 Jahren gelungener Vereinsarbeit und würdigten unisono das großartige Engegement des Vereins im Bereich der Brauchtumspflege.

Im Anschluss verlieh der Bürgermeister den Heimatpreises 2022 der Gemeinde Reken an die Rekener Schützenvereine. Der Vorsitzende des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Groß Reken, Andreas Ewering, erinnerte in seiner Dankesrede daran, dass das Schützenwesen in Reken auch deshalb so stark sei, weil die Menschen sich mit dieser Tradition bis hin zur jüngsten Schützengeneration indentifizieren könnten. Eine Gemeinsamkeit, die die Schützenvereine mit dem Heimatverein in besonderem Maße verbinde. 

Für das leibliche Wohl sorgt an beiden Tagen als Festwirt die Famiilie Schneermann mit ihrem Team. Am Samstag gibt’s die obligatorische und partyerprobte Currywurst mit Pommes Frites. Am Sonntag wurden passend zum Thema "Heimat" Gerichte aus der Westfälischen Küche angeboten. 

Die Verantwortlichen zeigten sich am Ende des Sonntags rundum zufrieden mit dem zweitägigen Jubiläumsfest und ließen den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.  

Eine ausführliche Bildstrecke findet ihr hier.

Gern möchten wir in diesem Zusammenhang auch nochmals auf den bunten Jubiläumsbildband des Heimatvereins Reken. Exemplare der nur 750 Stück umfassenden Auflage sind für 10,- Euro je Stück bei jeder Vereinsveranstaltung oder den Vorstandsmitgliedern erhältlich.